(Synonyme: Ginkgo macrophylla, Salisburia biloba)
Der Ginkgo oder Fächerbaumblatt (engl. Maidenhair Tree) ist beheimatet im Südwesten Chinas, er wird heute weltweit als Zierbaum angepflanzt.
In einigen asiatischen Ländern wird er wegen seiner essbaren Samen angebaut.
Bei uns wird er inzwischen verstärkt als Kübelpflanze kultiviert, aufgrund seiner Frosthärte ist er jedoch bereits verbreitet in Privatgärten ausgepflanzt im Freiland zu finden.
Der wohl älteste Ginkgo in Deutschland mit einer Höhe von ca. 20m steht in Frankfurt-Rödelheim und wurde ca. um 1750 dort angepflanzt.
Ginkgo biloba gehört zur Familie der Ginkgogewächse (Ginkgoaceae). Es handelt sich um einen mehrjährigen, laubabwerfenden Baum bis ca. 25m mit sparrigem Wuchs und brauner, borkiger Rinde. Die wechselständig angeordneten Blätter sind besonders auffällig und attraktiv. Sie sind von mattgrüner Farbe, können eine Länge bis zu 10cm erreichen und erinnern in der Form an einen ausgebreiteten Fächer. Ausgesprochen attraktiv ist auch die goldgelbe Herbstbelaubung. Ginkgo biloba ist zweihäusig, d.h. männliche und weibliche Blüten sitzen an unterschiedlichen Bäumen, die männlichen, ca. 2-3cm langen, gelblichen Kätzchenblüten erscheinen in Gruppen in hängenden Büscheln, während die weiblichen Blüten paarweise erscheinen, aus ihnen entwickeln sich kleine Früchte, die einen unangenehmen Duft verströmen.
Inzwischen sind auch zahlreiche Zuchtformen (Kultivare) im Handel zum kaufen angeboten, ausgesprochen attraktiv - und noch selten angeboten - ist auch eine Zuchtform mit panaschierten Blättern, Ginkgo biloba ‚variegata’.
Ginkgo biloba ist als Kübelpflanze sehr gut geeignet. Er stellt keine besonderen Ansprüche, lediglich das Substrat sollte durchlässig sein, da Staunässe nicht gut vertragen wird.
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Während der Sommermonate wird ein halbschattiger bis sonniger Standort bevorzugt, die Überwinterung kann, da laubabwerfend, dunkel, bei 0-5°C erfolgen. In der heißen Jahreszeit sollte in regelmäßigen Abständen gegossen werden, während der Wintermonate ist nur soviel zu gießen, daß der Wurzelballen nicht völlig austrocknet. Als Dünger kann ein Langzeitdünger eingesetzt werden, der dem Substrat im Frühjahr, mit Beginn der Vegetationsphase ca. ab März/April, untergemischt wird. |
Die Vermehrung kann sowohl generativ (Aussaat) als auch vegetativ (Stecklinge) erfolgen.
Für die Aussaat sollte die harte Samenschale angeritzt oder aufgerauht werden, danach sollten die Samen ca. 24 Stunden in lauwarmem Wasser vorquellen. Diese Vorgehensweise kann die Keimzeit u.U. verkürzen bzw. die Keimquote erhöhen.
Die Samen benötigen für eine erfolgreiche Keimung eine ca. 6-8wöchige Kälteperiode (Stratifikation). Hierzu werden die Samen z.B. in einem Beutel mit Aussaaterde oder Sand und/oder Perlite vermischt im Gemüsefach des Kühlschranks oder im Kalthaus gelagert.
Alternativ können die Samen bereits in Schalen mit einer Mischung aus Aussaaterde, Sand und/oder Perlite ca. 1-2cm tief ausgesät und wie oben beschrieben im Kühlschrank/Kalthaus aufbewahrt werden. Nach der genannten Zeit werden die Schalen hell und warm (ca. 20°C+) aufgestellt, bis eine Keimung erfolgt. Es muß unbedingt darauf geachtet werden, dass die Aussaat während des gesamten Zeitraums nicht austrocknet.
Die Aussaat kann im Spätherbst/Winter im Kühlschrank, Kalthaus oder auch im Freiland an geschützter Stelle erfolgen.
Für die vegetative Vermehrung werden ca. 15-20cm lange Stecklinge geschnitten und in Töpfe mit einer Mischung aus Aussaat- oder Pikiererde und Sand oder einem Torf-Sand-Gemisch gesteckt. Die Töpfe mit den Stecklingen sollten an einem halbschattigen Standort, bei ca. 18-20°C aufgestellt und konstant leicht feucht (nicht nass!) gehalten werden.
Bei der vegetativen Vermehrung ist sehr viel Geduld angesagt, da die Stecklinge in der Regel sehr lange Zeit benötigen, um Wurzeln auszubilden. Weiterhin ist zu beachten, dass stecklingsvermehrte Pflanzen zu wesentlich schwächerem Wuchs neigen als Pflanzen, die aus Samen vermehrt wurden. Somit ist also die generative Vermehrung der Vermehrung durch Stecklinge vorzuziehen.
Ein weiterer interessanter und wichtiger Aspekt ist auch der Einsatz von Ginkgo biloba in der Medizin. Extrakte aus den Blättern werden u.a. eingesetzt bei Durchblutungsstörungen und schwerpunktmäßig in der Behandlung von Demenzerkrankungen.
· laubabwerfender Baum bis 25m
· zweihäusig
· frosthart
· attraktive, auffällige, fächerförmige Blätter
· goldgelbe Herbstbelaubung
· pflegeleicht
· kann im Freiland ausgepflanzt werden
· gute Topf- und Kübelpflanze
· Standort im Sommer hell
· Überwinterung kann, da laubabwerfend, dunkel erfolgen
· Überwinterungstemperatur 0-5°C
· regelmäßig gießen, Staunässe vermeiden
· Aussaat einfach
· Stecklingsvermehrung schwierig und langwierig
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