Winterharte Kiwi Actinidia chinensis

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Die Kiwi Actinidia chinensis ist eine winterharte Kiwi für die Freilandauspflanzung im Garten. Ursprünglich aus eher wärmeren Gebieten Chinas stammend, konnte die Kiwi weitgehend winterhart für Mitteleuropa gezüchtet werden und erfreut seitdem mit ihren tropisch schmeckenden Früchten, ihrem grazilen Laub und den schlingenden, behaarten Trieben das Gärtnerherz.

Die Kiwi kann man zwar auch als Kübelpflanze kultivieren, doch wächst die Kiwi so üppig und breitet ihre Wurzeln so tief im Erdreich aus, dass sie im Garten ausgepflanzt besser zur Geltung kommt.

Aussehen und Besonderheiten der Kiwi Actinidia chinensis

Die Kiwi ist eine Kletterpflanze, die sich an allerlei Gerüsten nach oben schlingt. Da sie sehr üppig und breit wächst, kann man mit ihr auch größere Pergolen oder Klettergerüste begrünen. Kiwi Actinidia chinensis kann unter günstigen Bedingungen 8 bis 10 Meter hoch klettern. Zunächst bildet sich ein Haupttrieb der rasch nach oben wächst. Daraus verzweigen sich die Seitentriebe.

Die Kiwi wächst nicht nur bis an die 10 Meter in die Höhe, auch ihre Triebe breiten sich bis zu 10 Meter in die Breite aus, so dass eine große Kiwipflanze einen Bereich von 50 Quadratmetern begrünen kann. Die Kiwi kann durchaus über ein halbes Jahrhundert hinaus ansehnlich und ertragreich bleiben und wird in dieser Zeit zu einer ausgesprochen stattlichen Pflanze. Hat man ein Klettergerüst nicht von Anfang an auf Stabilität ausgerichtet, dann wird man alle paar Jahre zu Baumaßnahmen verurteilt sein, um dem Gewicht von Blattwerk, Zweigen und Früchten Rechnung zu tragen.

Um Früchte ernten zu können, benötigt man meist ein weibliches und ein männliches Kiwi-Exemplar, die nicht zu weit voneinander entfernt gepflanzt sein sollten. Da sich aber in immer mehr Gärten Kiwipflanzen finden, kann man mit etwas Glück auf eine Kiwi-Befruchterpflanze in der Nachbarschaft hoffen. Eine Entfernung von 50 Metern dürfte hierbei in etwa das Maximum der Entfernung sein. Bei der Kiwi Actinidia chinensis gibt es auch eine selbstbefruchtende Sorte.

Kiwi Actinidia chinensis schmückt sich im Sommer mit creme-gelben Blüten, die mit ihrem Duft Insekten zur Bestäubung anlocken. Die zahlreichen Kiwi-Früchte brauchen oft bis weit in den Herbst hinein um zu reifen und wenn man Pech hat und die Witterung ist ungünstig, kann die Kiwi-Ernte auch einmal Probleme bereiten und die Früchte bleiben unreif. Deshalb kann man in milderen Gegenden mit einem höheren Ertrag rechnen. Aber auch unreife Früchte, die noch sauer und hart sind, sind nicht verloren. Bis zu einem gewissen Grad reifen die Kiwis nach und man kann sie noch verzehren.

Kultur und Pflege der Kiwi Actinidia chinensis

Da Kiwis wärmeliebende Pflanzen sind, sollte man sie möglichst sonnig und windgeschützt pflanzen. Als Standort bietet sich somit zum Beispiel die Südseite eines Hauses an, wo man ein entsprechendes Klettergerüst platziert. Vor der Anpflanzung einer Kiwi sollte man sich schon im Vorfeld Gedanken darüber machen, wohin die Kiwi klettern soll, denn die Kiwi ist sehr schnellwüchsig und schlingt ihre Ausläufer überall hin. Auch Bäume, Zäune und andere Objekte im Garten werden von der Kiwi gerne als Kletterhilfe genutzt.


Als subtropische Pflanze bringt die Kiwi Actinidia chinensis Exotik
in den Garten. Bei günstigem Standort kann diese Kletterkiwi sehr
stark wachsen. Klettergerüste sind dann schnell überwuchert und
so manches ist unter dem Gewicht schon zusammen gebrochen.


Die Früchte der Kiwi sind natürlich die besondere Attraktion.
Actinidia chinensis trägt sehr reichlich. Auch wenn in
schlechten Jahren die Endreife der Kiwifrüchte nicht immer
erreicht wird, so kann man die Früchte doch nachreifen lassen.

Kiwi lieben eine gut gedüngte Gartenerde, die zudem die Feuchtigkeit gut halten sollte. Kalkhaltigen Boden mag die Kiwi nicht. Am besten mischt man etwas Torf in die Erde oder Kompost, der mit einigen Tannennadeln oder Tannenzweigen durchmischt ist, wenn man sich über den PH-Wert des Bodens unsicher ist. Die Wurzeln der Kiwi breiten sich in alle Richtungen aus, deshalb sollte das Pflanzloch möglichst groß gewählt werden. Je nach Wachstum der Kiwi sollte man spätestens nach einigen Jahren damit beginnen, regelmäßig mit Kompost zu düngen um die Nährstoffversorgung der Kiwi sicherstellen zu können.

Kiwi sind zwar auf Winterhärte gezüchtet, trotzdem stellen strenge Winter eine Gefahr für die aus subtropischen Gebieten Australiens und Chinas stammenden Pflanzen dar. Kiwi Actinidia arguta ist zwar mit -30 Grad Toleranz absolut winterhart, doch entwickelt diese Kiwi keine so schönen großen Früchte wie Kiwi Actinidia chinensis. Ein Winterschutz für die Kiwi macht wenig Sinn, die richtige Standortwahl ist das A & O (windgeschützt, sonnig, warm, Staunässe vermeiden, trotzdem immer ausreichend feucht) Zumindest im Wurzelbereich kann man aber im Spätherbst etwas Laub und Reisig aufhäufeln. Älterer Pflanzen sind grundsätzlich robuster als Jungpflanzen. Im Winter wirft die Kiwi ihr Laub ab.

Beschneiden sollte man die Kiwi in den ersten Jahren nicht. Man sollte nur stetig darauf achten wohin sich die Triebe entwickeln und diese gegebenenfalls festbinden.

Kiwi Actinidia chinensis kann man auch als Kübelpflanze kultivieren wenn man über keinen Garten verfügt. Im Winter verliert die Kiwi ihre Blätter. Man kann sie dann vollkommen dunkel stellen (zum Beispiel in den Keller), da ohne Blätter keine Photosynthese mehr getätigt wird. Bei einer dunklen Überwinterung müssen die Temperaturen allerdings niedrig gehalten werden ( 0 bis 10 Grad) und die Wassergaben müssen stark eingeschränkt werden. Bei höheren Überwinterungstemperaturen kann die Kiwi auch in dunklen Räumen austreiben und dadurch Schaden nehmen.

Kiwi kaufen

In den Gartencentern und über das Internet kann man eine große Zahl von verschiedenen Kiwi-Sorten kaufen. Bei den meisten Sorten muss man allerdings darauf achten, dass ein weibliches und ein männliches Exemplar gekauft werden, ansonsten werden die Blüten nicht befruchtet und man erhält demzufolge keine Kiwi-Früchte. Wer über den Kauf mehrerer Kiwi-Pflanzen nachdenkt, der sollte mehrere weibliche Kiwi-Pflanzen erwerben und nur eine einzige männliche Kiwi-Pflanze kaufen, denn nur die weiblichen Kiwipflanzen tragen Früchte.

Auch über Stecklinge ist eine Vermehrung der Kiwi Actinidia chinensis möglich. Am leichtesten ist die Vermehrung über Samen. Diese kann man aus den Kiwi-Früchten gewinnen. Man erkennt die Samen leicht mit der Zunge an ihrer körnigen Konsistenz wenn man eine Kiwi isst.

Kiwi Actinidia chinensis – Anzucht aus Samen

Kiwi-Samen müssen zunächst einmal sorgfältig vom Fruchtfleisch befreit und gereinigt werden, denn das Fruchtfleisch der Kiwi ist hinderlich für die Entwicklung der Kiwi-Samen. Die Kiwi-Samen stratifiziert man zunächst einmal, indem man sie für 3 bis 4 Wochen in den Kühlschrank bei 2 bis 5 Grad legt. Anschliessend streut man die Kiwi-Samen auf Anzuchterde und bedeckt sie mit einer dünnen Schicht Erde ( höchstens 2 bis 5 Millimeter dick). Noch besser ist es die Samen nur anzudrücken und gar nicht mit Erde zu bedecken, doch dann besteht schnell die Gefahr, dass die Samen austrocknen könnten. Die Anzuchterde sollte auf jeden Fall stets feucht sein, denn die Kiwi-Samen dürfen in den ersten Wochen ihrer Entwicklung nie austrocknen. Es dauert ungefähr 3 bis 4 Wochen bis sich aus den Samen winzige Pflänzchen entwickelt haben. Um zu vermeiden dass das Anzuchtsubstrat austrocknet, benutzt man am besten eine Abdeckscheibe, Folie oder ein Minigewächshaus. So bleibt die Luftfeuchtigkeit immer bei 100%. Man kann die Samen auch offen ohne eine Abdeckung ausbringen, dann muss man aber mehrmals am Tag mit einer Sprühpistole wässern. Notfalls tut es auch etwas Wasser im Untersetzer, direkt nass sollte die Anzuchterde aber nicht sein.

Zum Keimen sind normale Zimmertemperaturen um 20 Grad ausreichend.

Vereinzelt werden die Kiwisämlinge ab einer Größe von 2 bis 4 Zentimetern. Bereits in dieser Größe sind sie recht schnellwüchsig und besitzergreifend und brauchen deshalb so schnell wie möglich einen eigenen Blumentopf. Das Wurzelgewirr ist später ansonsten nicht mehr zu entwirren und die Kiwi-Sämlinge werden in ihrer Entwicklung gehemmt.

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