Kletterkaktus / Hylocereus undatus

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Drachenfrucht Pitahaya Hylocereus undatus Kletterkaktus

Eine ganz besonders interesssante Pflanze aus dem großen Bereich der exotischen Zimmerpflanzen ist der Kletterkaktus Hylocereus undatus. Dieser Kaktus stammt aus den tropischen Regionen Südamerikas und im Gegensatz zu vielen anderen Kakteen aus den Wüstengebieten Mexikos , muss Pitahaya durchaus mit anderen Pflanzen um das Sonnenlicht konkurrieren. Aus diesem Grund hat der Kletterkaktus Haftwurzeln entwickelt, mit deren Hilfe er sich an den Stämmen anderer Pflanzen nach oben hangelt. Auf diese Weise schafft es diese Kletterpflanze bis in die Gipfelregionen kleinerer Bäume emporzuklimmen. Im Zimmer kann man den Kletterkaktus in jede gewünschte Höhe oder Richtung leiten. Seine Triebe können bis auf Längen von 6 oder 7 Metern anwachsen. Für einen Kaktus erreicht Pitahaya dabei erstaunliche Wachstumsgeschwindigkeiten, was ihn als Zimmerpflanze zusätzlich interessant macht.

Aussehen und Besonderheiten des Kletterkaktus Hylocereus undatus

Der Kletterkaktus gehört zu den schnellstwüchsigen Kakteen im Reich der Sukkulenten. Hylocereus undatus bildet Triebe von über 5 Metern Länge die sich in Glieder unterteilen. Mit Hilfe von Haftwurzeln, die Hylocereus undatus von seinen Blattgliedern aussendet und die sich wie kleine Ärmchen überall festhalten können, klettert Hylocereus undatus nach oben. Diese Haftwurzeln sehen dann aus wie kleine Schnüre, an denen die Blattglieder hängen. Die Haftwurzeln des Kletterkaktus sind deutlich länger als vergleichbare Haftwurzeln, wie beispielsweise die der Kletterpflanze Efeu. Das hat den Vorteil, dass der Kletterkaktus etwa direkt vor dem Fenster hängen kann, während seine Haftwurzeln sich an der Zimmerdecke festgekrallt haben. Efeu zum Beispiel kann nur direkt an der Zimmerdecke entlang wachsen.

Bei Hylocereus undatus handelt es sich um einen Blattkaktus, ähnlich wie bei dem bekannten Weihnachtskaktus. Der Kletterkaktus entwickelt so gut wie keine Stacheln. Kleinste Flaumstacheln stellen keine Gefahr dar. Man kann Hylocereus undatus also ohne Handschuhe und ohne Bedenken anfassen und gut mit ihm umgehen. Dies ist durchaus wichtig, denn die langen Triebe, die sich reichhaltig verzweigen und den Kaktus zu einem immer größeren Busch werden lassen, müssen immer wieder geleitet werden, damit sich der Kletterkaktus harmonisch in die Wohnung einfügen kann. Wenn Hylocereus undatus zu groß wird, kann man jederzeit Glieder abdrehen, ohne dass dem Kaktus damit ein Schaden zugefügt wurde. Die abgetrennten Glieder lassen sich leicht bewurzeln und zu einem neuen Hylocereus undatus – Kaktus heranziehen.

Der Kletterkaktus entwickelt enorm große Blüten. Diese erreichen rekordverdächtige Größen von 20 bis 30 Zentimetern Durchmesser. Wenn sich die Blüten öffnen, verbreiten sie einen intensiven, fruchtigen Blumenduft im ganzen Haus. Wenn sie am nächsten Morgen verblüht sind, ist das ganze Haus wie in einer Duftwolke gebadet. Dieser Duft hält sich noch tagelang.

Das Dufterlebnis einer Kletterkaktus-Blüte gehört zu den eindrucksvollsten Erlebnissen, die man im Pflanzenreich haben kann. Die Blüte des Kletterkaktus hält zwar meist nur eine Nacht, doch verströmt sie in dieser Zeit so viel Duft wie eine Rosenblüte während ihrer ganzen Lebenszeit. Da der Kletterkaktus viele Blüten bildet, es können dutzende an einer einzigen Pflanze sein, kann man dieses Dufterlebnis immer und immer wieder erleben. Die Blüten schimmern dabei in einem zarten cremegelb.

Das beeidruckende Blühen und der Duft haben Hylocereus undatus den Namen “Königin der Nacht“ eingebracht.

Wofür Hylocereus undatus aber eigentlich bekannt ist, sind seine Drachenfrüchte. Bei Hylocereus undatus sind diese Früchte schrill pink und stechen sofort ins Auge. Die Drachenfrüchte, auch Pitahaya genannt, entwickeln sich aus den Blüten. Drachenfrüchte sind riesig und können einen Durchmesser bis an die 20 Zentimeter erreichen. Sie sind damit zum Beispiel deutlich größer als ein Durchschnittsapfel. Die Frucht von Hylocereus undatus ist von einer dicken, rosafarbenen, harten Schale umgeben. Wenn sie die Drachenfrucht halbieren, dann haben sie schon für 2 Personen eine hübsche und leckere Nachspeise. Die Drachenfrucht kann man einfach in der Schale neben den Teller stellen und sie dann, ähnlich wie eine Kiwi, auslöffeln. Das Fruchtfleisch der Drachenfrucht hat ein sattes Grau und die Samenkörchen dazwischen sind schwarz. Insgesamt ergibt sich so eine wirklich schrille Farbkombination. Der Geschmack der Drachenfrucht ist eine Mischung aus Melone und Kiwi.


Der Kletterkaktus Hylocereus undatus
ist eine der außergewöhnlichsten
Zimmerpflanzen. Die rosafarbenen
Früchte sind absolut schrill.


Den Kletterkaktus kann man zu jeder
denkbaren Form heranziehen. Hier ist
er in der Form eines Kakteenbaumes
gestaltet worden.

Kultur und Pflege des Kletterkaktus

Hylocereus undatus ist ausgesprochen anpassungsfähig. Als tropischer Blattkaktus kann Hylocereus undatus sowohl mit großer Trockenheit als auch mit reichlichen Wassergaben sehr gut umgehen. Ebenso verhält es sich mit den Temperaturen. Zwar liebt es der Kletterkaktus durchaus wenn im Winter die Temperaturen etwas niedriger sind, doch entwickelt er sich auch bei durchgehend warmen Zimmertemperaturen zumeist prächtig. Lediglich die Blühfreude kann bei zu warmer Überwinterung etwas zu wünschen übrig lassen.

Wem es also besonders auf Blüten und Früchte ankommt, der sollte dem Kletterkaktus eine Winterruhe gönnen. Neben den auf 10 bis 15 Grad reduzierten Temperaturen, die man vielleicht in einem ungeheizten Schlafzimmer oder in einem Treppenhaus vorfinden wird, darf Hylocereus undatus dann auch fast nicht mehr gegossen werden. Da es sich um eine immergrüne Pflanze handelt, muss zudem auch im Winter für ein gewisses Mass an Helligkeit gesorgt werden. Direkt an einem Fenster wäre also der optimale Standort.

Diese optimalen Standortbedingungen gelten im übrigen nicht nur für den Winter sondern auch für den Rest des Jahres. Hylocereus undatus liebt einfach die Sonne. Aus diesem Grund freuen sich kleinere Pflanzen auch, wenn man sie während des Sommers im Freien platziert, wo sie von allen Seiten ungestört das pralle Sonnenlicht aufnehmen können.

Der Kletterkaktus ist sehr genügsam und oft sieht man riesige Pflanzen die nur einen kleinen Topf zum wachsen haben. Auch mit dem Düngen kann man sparsam umgehen und in der Wachstumsperiode von Frühjahr bis zum Herbst alle zwei Wochen eine Portion Kakteendünger in den Topf geben.

Das Substrat für Hylocereus undatus sollte wie bei allen Kakteen wasserdurchlässig sein. Staunässe verträgt der Kletterkaktus nicht. Man kann durchlässige Gartenerde verwenden oder aber einen Beutel spezielle Kakteenerde im Gartencenter kaufen.


Die Drachenfrüchte von Hylocereus
undatus machen ihrem Namen alle Ehre.
Zwischen dem immergrünen Laub sind
sie eine Attraktion.


Die Früchte des Kletterkaktus haben einen sehr
exotischen Geschmack der an eine Wassermelone
erinnert. Das Fruchtfleisch der Drachenfrüchte
löffelt man am besten heraus.

Kletterkaktus Hylocereus undatus kaufen

Am einfachsten könnte man den Kletterkaktus aus Samen heranziehen. Leider gibt es die Früchte von Hylocereus undatus nur selten zu kaufen. Der Grund für diesen Umstand liegt darin begründet, dass die Früchte von Hylocereus undatus nicht lange lagerfähig sind und schnell ihr Aroma verlieren. Trotzdem bekommt man Drachenfrüchte hin und wieder zu kaufen, denn sie sind eine wirkliche Attraktion und trotz relativ hoher Preise immer wieder schnell verkauft.

Auch die Pflanze wird man hin und wieder im Handel zu kaufen finden. Aber auch hier muss man schon etwas Glück haben um fündig zu werden.

Vermehrung des Kletterkaktus

Hylocereus undatus läßt sich einfach vermehren. Wie zuvor schon angedeutet, kann man die Samen einfach aus der Drachenfrucht herauspuhlen und aus diesen Samen, die man in großer Anzahl vorfindet und die sich vom grauen Fruchtfleisch deutlich abzeichnen, Kletterkakteen heranziehen.

Ebenso einfach ist die Vermehrung des Kletterkaktus durch abgetrennte Blattglieder. An den Verbindungsstellen zwischen den Blattgliedern lassen sich die einzelnen Segmente leicht abtrennen. Das Blattsegment stellt man dann einfach aufrecht in einen Topf mit Kakteenerde und drückt es einige Zentimeter tief in die Erde. Danach behandelt man dieses abgetrennte, aufrecht im Topf stehende Blatt einfach wie eine normale Pflanze und giesst es von Zeit zu Zeit. Der Topf sollte sonnig und warm gestellt werden. Nach einiger Zeit bewurzelt sich das Kletterkaktus-Blatt und man hat eine neue Pflanze.

Anzucht des Kletterkaktus aus Samen

Die Samen von Hylocereus undatus sind problemlos aus den Früchten zu gewinnen. Die schwarzen Samen zeichnen sich deutlich vom Grau des Fruchtfleisches ab. Vor dem Einsetzen der Samen in das Anzuchtsubstrat muss man zunächst das Fruchtfleisch gründlich entfernen, da es sich ansonsten keimhemmend auf die Drachenfruchtsamen auswirken würde. Da der Kletterkaktus aus tropischen Gebieten stammt, ist eine Stratifizierung der Samen nicht notwendig.

Zur Anzucht der Samen von Hylocereus undatus ist am besten ein kleines Minigewächshaus geeignet oder man deckt den Anzuchttopf mit Folie oder einer Glasscheibe ab. Als Anzuchtsubstrat eignen sich Anzuchterde, Kakteenerde, Seramis oder ein anderes Material. Um Unkrautsamen oder Verpilzung zu vermeiden, sollte das Anzuchtsubstrat möglichst steril sein. Zum Keimen sind die Kakteensamen zunächst einmal nicht auf Nährstoffe aus dem Umgebungsmaterial angewiesen. Alles was die Kletterkaktussämlinge zu diesem Zeitpunkt benötigen befindet sich in ihrem Samenkorn.

Die Samen des Kletterkaktus sind Lichtkeimer! Sie dürfen also nicht mit Erde bedeckt werden. Die Samen werden auf das Anzuchtmaterial aufgestreut und mit dem Finger leicht angedrückt. Während der Keimphase dürfen die Hylocereus-undatus-Samen nicht austrocknen und müssen immer leicht feucht (nicht nass!) gehalten werden. Vor allem aus diesem Grund ist eine Glas- oder Plastikabdeckung sinnvoll (um die Feuchtigkeit zu halten). Wer mehrmals am Tag die Erde besprüht, kann auch auf die Abdeckung verzichten.

Die Anzuchtschale stellt man möglichst hell (sonnig) und warm, z.B. auf die Heizung. Temperaturen von 22 bis 26 Grad wären optimal. Nach etwa 3 Wochen keimen die Samen. Je nach Substrat muss man die Sämlinge nach einigen Wochen vereinzeln. In Kakteenerde kann man die Pflanzen noch längere Zeit wachsen lassen, in Anzuchterde oder in Seramis finden die jungen Pflanzen allerdings keine ausreichenden Nährstoffe.

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