Musa basjoo - Japanische Faserbanane

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Allgemeines zur Musa basjoo

Die Japanische Faserbanane ist die winterhärteste, bekannte Bananenart. Ursprünglich kam diese Banane aus China, doch später wurde sie vor allem in Japan beliebt, daher auch der Name "Japanische Faserbanane". 

Man findet die Musa Basjoo inzwischen auch an Standorten, die weit nördlich von Deutschland liegen, beispielsweise in Schweden oder in England, wo diese Bananenstauden seit Jahrzehnten ihre Winterhärte beweisen. Es liegen Berichte über eine Frosttoleranz bis etwa - 20 Grad vor.

Die Musa basjoo gehört zu den schnellwüchsigsten Pflanzen dieser Erde. Bei guten klimatischen Bedingungen kann die Pflanze in nur einer Vegetationsperiode um 5 Meter in die Höhe wachsen.

Da eine Musa basjoo ohnehin nicht wesentlich höher wird, wäre es im Prinzip auch kein tragischer Verlust, wenn man in einem sehr kalten Winter einmal eine Pflanze verlieren sollte. Mit einer Jungpflanze hat man bereits im nächsten Jahr schnell wieder eine meterhohe Bananenstaude. Da die Musa basjoo sich schnell vermehrt, zum Beispiel durch unterirdische Ableger, können Sie sich zur Sicherheit ein Pflänzchen abmachen und in einem Blumentopf in einem kühlen Raum über den Winter bringen, dann können sie bei milder Witterung im März oder spätestens im April das junge Pflänzchen wieder neu im Garten einpflanzen.

Der Name Faserbanane leitet sich aus dem Umstand her, dass der Stamm der Musa basjoo mit den Jahren immer dicker wird. Diese Fasern, aus denen der Stamm besteht, lassen sich leicht ablösen  und werden in Japan und China zum Beispiel zur Herstellung von Seilen verwendet.

Auf diesem Foto sehen Sie Musa basjoo - Jungpflanzen im Alter von einigen Wochen. Diese Pflänzchen wurden allerdings nicht als Ableger von einer Mutterpflanze abgetrennt, sondern sie wurden direkt als Samen in einem Topf gezüchtet. Dieses Vorgehen ist noch einfacher und mit weniger Arbeit verbunden, als eine Pflanze von der Mutterpflanze abzutrennen, sie auszugraben und einzupflanzen.

Wer so viele Bananenpflanzen einpflanzen will benötigt schon einen riesigen Garten, denn jede Musa basjoo entwickelt sich zu einem Baum mit metergrossen Bananenblättern.

Um das Wachstum dieser Musa basjoo Jungpflanzen im Zaum zu halten bleiben sie einfach in ihren Pflanztöpfen. Dann fehlt es ihrem Wurzelwerk an Platz und an Nährstoffen um sich schnell zu einer grossen Bananenstaude zu entwickeln.

Im Gegensatz zur vielfachen Behauptung, dass die Musa basjoo keine essbaren Früchte hat, haben meine Kinder und ich sehr wohl schon Früchte dieser Bananenstaude gegessen. Sie sind zwar klein, aber recht wohlschmeckend. Auch in anderen Ländern, zum Beispiel in Japan, schätzt man das leckere Fruchtfleisch der Musa basjoo. Allerdings bleiben die Früchte der Musa basjoo in Deutschland meistens ungeniessbar wenn die Pflanze im Freien ausgepflanzt ist, denn hierzulande ist die Vegetationsperiode zur vollständigen Ausreifung der Frucht zu kurz. Ausserdem bildet die Pflanze nicht in jedem Jahr Früchte. In kalten Jahren und Wintern bleiben die Früchte meistens ganz aus. Je nachdem, ob die Musa basjoo in einem Jahr zur Blüte gelangt oder nicht. Also wird man grundsätzlich in Deutschland nur Zierbananen an der Musa basjoo haben, ausser natürlich, man kultiviert sie in einem Wintergarten oder einem ähnlichen Gebäude. Dann wird man auch essbare Früchte ernten.

Die Blätter der Musa basjoo erreichen enorme Grössen bis zu einer Länge von drei Metern. Diese Blätter vertragen zwar auch Frost, doch bei längeren Frostperioden und bei tieferen Temperaturen (etwa minus 3 bis minus 5 Grad) sterben die Blätter ab. Der Stamm der Musa basjoo verträgt zwar tiefere Temperaturen bis etwa minus 10 Grad, doch da auch diese Temperaturen in einem durchschnittlichen mitteleuropäischen Winter erreicht werden, friert auch dieser Stamm normalerweise zurück, so dass sich die Musa basjoo auf ihr unter der Erde liegendes Wurzelrhizom zurück zieht, ähnlich wie wir dies bei mitteleuropäischen Farnpflanzen vorfinden. Dieses Rhizom kann deutlich niedrigere Temperaturen vertragen. Da es sich unter der Erde befindet, kann die Musa basjoo an und für sich auch Lufttemperaturen von unter minus 30 vertragen, denn es kommt nur auf die Temperatur des Erdreichs an.

Der Frost dringt pro Frosttag maximal 2 Zentimeter in den Boden ein. Selbst bei einigen Frosttagen von -20 oder -30 Grad  kann es also der Frost noch nicht bis an das Rhizom der Musa basjoo schaffen.  Die grösste Eindringtiefe des Frostes die in Deutschland in den letzten Jahrzehnten bei den kältesten Wintern festgestellt wurde, lag bei etwa 50 bis 60 cm. Unter dieser Marke liegen also selbst in den extremsten Wintern die Temperaturen in der Erde im Plus-Bereich!  Die Frosteindringtiefe und die Frosteindringgeschwindigkeit hängt vor allem von der Bodenbeschaffenheit ab. In Humus zum Beispiel liegt die maximale Eindringtiefe des Frostes nur bei etwa 30 Zentimetern. Und die Geschwindigleit, mit der der Frost vordringt, liegt im Humus bei etwa einem halben Zentimeter pro Tag. Es müsste also 60 Tage lang Dauerfrost geben, damit der Humusboden bis in eine Tiefe von 30 Zentimeter durchfriert. Benutzen Sie also humusreiche Erde, dann ist das Rhizom der Musa basjoo, das selbst zweistellige Minusgrade verträgt, niemals in Gefahr durch Frost einzugehen. Sie können dann also in jedem Frühjahr erneut sehen wie sich Ihre Musa basjoo zu einem meterhohen Baum entfaltet. Das Rhizom wird zwar von Jahr zu Jahr umfangreicher und es bilden sich auch immer wieder neue Musa basjoo - Ableger, aber der Stamm wird mit den Jahren nicht größer oder dicker. Nur in milden Wintern kann der Stamm der Musa basjoo überleben, so dass die Pflanze dann von Jahr zu Jahr umfangreicher und voluminöser werden würde. Ist es nicht fast noch ein effektvollerer Anblick und eine Überraschung für die Nachbarschaft, wenn sich wie aus dem Nichts aus dem Boden bis zum Hochsommer meterhohe Bananenpflanzen entwickelt haben, als wenn  aus einem kahlen Bananenstamm im Frühjahr die Blätter spriessen?

Ausserdem geht das Dickenwachstum des Stammes der Musa basjoo auf Kosten ihrer Schönheit. Die faserigen Schichten die den Stamm nach und nach verdicken, geben dem Stamm ein vertrocknetes Aussehen. Aber bildet sich jedes Frühjahr ein neuer Stamm, dann wirkt dieser frisch und grün.

Selbst in einem kleinen Topf und obwohl die Musa basjoo Samen erst im Herbst zur Keimung gebracht wurden und Temperaturen und Sonnenstand daher für das Wachstum der Pflanzen alles andere als optimal waren, recken sie sich doch schon höher nach oben als gewünscht.

Diesen Winter sollen die Pflänzchen nämlich noch im Haus verbringen, ehe sie im nächsten Frühjahr ausgepflanzt werden sollen. Das Rhizom dieser Jungpflanzen würde aber mit grösster Sicherheit auch bereits den Winter im Freien überstehen.

Die Musa basjoo ist ein Gewächs, das auf jeden Fall im Freien besser gedeiht als im Haus in einem Topf. Denn die Musa basjoo liebt kühle Winter und viel Sonnenlicht im Sommer.  Ausserdem braucht sie für Ihr Wachstum Platz und Nährstoffe.

Pflege und Ansprüche der Musa basjoo

Die Erde für die Musa basjoo sollte einerseits nährstoffreich sein, andererseits wasserdurchlässig um Staunässe zu vermeiden. Nehmen Sie am besten humusreiche Gartenerde. Die Musa basjoo wächst sehr gut in lockeren, humusreichen Böden. Ausserdem schützt der Humus, wie oben beschrieben, das Wurzelrhizom der Musa basjoo sehr gut vor Frost. Nehmen Sie am besten in der obersten Schicht einen höheren Humusanteil. Dieser hält im Winter den Frost fern. Vermengen Sie ab einer Tiefe von etwa 10 Zentimetern diese Humuserde mit grobkörnigeren Materialen, wie zum Beispiel Kies oder Tonscherben. Diese Anteile dienen lediglich dazu, dass die Erde locker bleibt und Regen- oder Giesswasser abfliessen kann. Die Musa basjoo liebt es zwar feucht, doch bei Staunässe im Wurzelbereich könnte es ansonsten, vor allem im Herbst und im Winter, zu Fäulnisprozessen an der Wurzel kommen. Den Humus kann man mit ganz normalem Mutterboden, Garten- oder Blumenerde vermischen. Auch ein Humus-Lehm-Gemisch bekommt der Musa basjoo gut. Grundsätzlich kann man aber nicht viel falsch machen bei der Wahl der Erde, denn die Musa basjoo ist eigentlich recht anpassungsfähig was dies anbelangt.

Im Sommer sollte man die Musa basjoo immer ausreichend wässern. Durch ihre riesigen Blätter verdunstet sie sehr viel Wasser und auch für ihr Wachstum benötigt sie große Mengen dieses Lebenselexiers. Im Gegensatz zu Palmen kann die Musa basjoo nicht längere Zeit ohne eine ausreichende Wasserversorgung auskommen. Da die Musa basjoo aber ein umfangreiches Wurzelwerk entwickelt, muss man auch nicht gleich Angst haben dass die Pflanze eingeht, wenn man sie im Hochsommer im Urlaub einmal zwei Wochen lang sich selbst überlässt. Zum Wässern verwendet man übrigens am besten Regenwasser, denn die Musa basjoo liebt kein kalkhaltiges Wasser.

Der Standort der Musa basjoo sollte möglichst sonnig gewählt werden. Sie verträgt aber auch Halbschatten. Für ein schnelles Wachstum braucht die Musa basjoo ausser hohen Tagestemperaturen auch milde Nachttemperaturen, am besten über 15 Grad. Die langen Tage hierzulande im Sommer (länger als in den Tropen) und die kurzen Nächte wirken zwischen April und September wachstumsbeschleunigend.

Wenn man versuchen will den Stamm der Pflanze über den Winter zu bringen, um mit der Zeit einen immer dickeren Bananenstamm zu bekommen, dann sollte die japanische Faserbanane wind- und regengeschützt gepflanzt werden. Am besten auf der Südseite des Hauses, damit die besonders kalten Ost- und Nordwinde keinen Zugriff haben. Das Wurzelrhizom der Musa basjoo wird den Winter aber auf jeden Fall überleben.  Kommt es also nicht so sehr auf das Dickenwachstum des Stammes an, dann  spricht auch nichts gegen einen Standort im Norden oder im Osten, denn das Rhizom der japanischen Faserbanane befindet sich ja unter der Erde.

Die Musa basjoo hat normalerweise hierzulande keine Schädlinge. Jüngere Pflanzen werden aber manchmal von Schnecken angefressen. Auch andere Tiere, wie zum Beispiel Rehe oder Hasen, vergreifen sich gern einmal am frischen Grün. Normalerweise schadet dies der Pflanze aber nicht, da sie sehr schnell wächst und sich immer wieder neue Blätter bilden. Trotzdem kann man aber entsprechende Schutzmassnahmen gegen diese Tiere ergreifen.

Vermehrung der Musa basjoo

Die Musa basjoo lässt sich sehr leicht durch Ableger vermehren. An der Mutterpflanze wachsen ständig neue Jungpflanzen heran und sobald diese eigene Wurzeln entwickelt haben, kann man sie mit einem scharfen Messer von der Mutterpflanze trennen. Ausserdem verbreitet sich die Pflanze durch unterirdische Ausläufer, so dass sich auch auf diese Weise die Pflanze vermehrt. Wurzelschösslinge lassen sich bei der Musa basjoo ganz einfach abtrennen.

Mit ihren riesigen Blättern überragen die Musa-basjoo-Palmen schnell ein kleineres Gebäude. Im Winter verwelken die Blätter der japanischen Faserbanane hierzulande meist, im nächsten Frühjahr entfalten sie sich aber erneut.

Die leicht lichttransparenten Riesenblätter spenden im Sommer einen sehr angenehmen Schatten, der dem eines grünen Sonnensegels gleicht. Im Gegensatz zu diesem vertragen die Blätter der Musa basjoo aber auch einen stärkeren Gewittersturm ohne abzureissen und davon zu fliegen.

Eine weitere Verbreitung der Musa basjoo findet über die zahlreich gebildeten Samen statt. Diese werden in Deutschland meistens kaum gebildet, da hierzulande die Vegetationsperiode zu kurz ist. Die Musa basjoo blüht zwar, doch reifen die Früchte bis zum Ende des Jahres nicht vollständig heran. Deshalb ist man beim Bezug von Musa-basjoo-Samen meist auf den Import aus dem Ausland angewiesen. Die Blüten sind rötlich-gelb und erscheinen etwa nach dem dritten Jahr an den Pflanzen. Die kleinen Bananen werden knapp 10 Zentimeter lang und 3 Zentimeter breit.

Die Anzucht der Musa basjoo aus Samen: In ihrer Heimat in China und in Japan, in der freien Natur, fallen die Samen einfach auf den Boden oder werden von Vögeln gefressen und auf diese Weise verbreitet. Es ist also normalerweise keine Wissenschaft, Samen zum Keimen zu bringen. Viele Samen in der Natur keimen auch oft erst nach Jahren, eben wenn sie Bedingungen vorfinden, die eine Keimung anregen. Um möglichst viele Samen möglichst schnell keimen zu lassen, kann man mit den Samen der Musa basjoo folgendermassen vorgehen. Es ist aber auch nicht schlimm, wenn man von diesen Bedingungen etwas abweicht:

Eine Anzucht der Samen ist (im Haus) ganzjährig möglich. Zunächst rauht man die Samen mit Schmiergelpapier an und legt sie dann über Nacht (für etwa 10 Stunden) in lauwarmes Wasser. Dies simuliert ein längeres Liegen der Samen der Musa basjoo in der Natur. Auch dort wird die Schale angerauht, wenn sie auf den Boden fällt und vom Wind davon getrieben wird. Dann werde die Samen in Anzuchterde gelegt, die ständig feucht gehalten werden sollte. Die Samen werden etwa einen Zentimeter tief eingegraben. Zur Keimung ist kein Licht notwendig, sie können die Samen also auch in den Heizungskeller legen. Am schnellsten keimen die Samen der japanischen Faserbanane bei hohen Temperaturen von 25 bis 30 Grad. Dann erfolgt die Keimung meist innerhalb eines Monats. Die Samen keimen aber auch bei Temperaturen von zum Beispiel unter 20 Grad, nur kann es dann entsprechend länger dauern is die Musa-Basjoo-Pflanzen spriessen. Man kann die Keimschale auch mit einem Glas abdecken, so dass die Luftfeuchtigkeit erhöht ist. Die Gefahr ist allerdings, dass sich dann Schimmel unter dem Glas auf der Erde bilden kann. Deshalb ist bei Verwendung so einer Glasscheibe über der Keimschale regelmässig zu lüften.

Sobald die Pflanzen aus der Erde spriessen, sollte man sie natürlich ins Sonnenlicht stellen. Praller Hochsommersonnenschein sollte allerdings vermieden werden. In dieser Lebensphase können die Musa-basjoo-Pflänzchen schnell austrocknen.

Da die Pflanzen schnell wachsen, muss man sie bald trennen und jedes Pflänzchen in einem eigenen Topf halten. Als Erde für die Weiterkultur der Musa basjoo wählt man humusreiche Gartenerde. Im Frühjahr kann man die Pflanzen natürlich auch gleich in den Garten auspflanzen. Als Schutz vor Tieren, die an der Musa basjoo Pflanze herumknabbern oder sie umknicken könnten, verwendet man am besten ein kleines Drahtgitter als Schutz.

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