Lemna - Wasserlinsen

Kategorie: Schwimmpflanze  Wassertiefe ab 1 cm   grüne, unscheinbare Blüten

Allgemeines zur Lemna

Die Lemna gehören zu den am schnellsten wachsenden höher stehenden Pflanzen der Welt.  Sind ausreichend Nährstoffe und Sonnenlicht vorhanden, dann können sie innerhalb von Wochen einen ganzen Teich bedecken. Bei der Lemna handelt es sich um eine kleine Schwimmpflanze, die auf dem Wasser treibt. Sie besteht praktisch nur aus einigen wenigen kleinen Blättchen, aus deren Unterseite einige Wurzeln wenige Milimeter tief ins Wasser hineinreichen. Die Wasserlinsen vermehren sich durch Teilung, weshalb sich der Bestand innerhalb weniger Tage bei geeigneten Umweltbedingungen verdoppeln kann. Es werden zwar auch Blüten und Samen gebildet, doch findet die Vermehrung der Lemna hauptsächlich auf vegetativem Weg statt. Meistens werden Lemna von Wasservögeln von einem Gewässer ins andere verschleppt, oder man setzt sie zusammen mit anderen Pflanzen  unbeabsichtigt ein, denn oft sind die Lemnapflanzen nur wenige Millimeter gross und werden daher übersehen.

Lemna sind ausgesprochen nützliche Pflanzen, die in grossem Stil zum Beispiel in Kläranlagen zur Wasserreinigung eingesetzt werden. Je schmutziger das Wasser ist, umso besser vermehrt sich Lemna. Wer kennt nicht das Bild von Ententeichen, die von Wasserlinsen übersät sind. Gegen die Fütterung mit Brot und den Entenkot hilft sich die Natur mit den Lemna. So kann sogar in solchen Teichen eine gesunde Pflanzenwelt entstehen, wo man ansonsten ein totes und veralgtes Gewässer vorfinden würde. Daher kommt auch der volkstümliche Name "Entengrütze" für die Wasserlinsen. 

Die Lemna reinigen nicht nur das Wasser, sie sind auch eine wohlschmeckende Nahrung für Wasservögel und andere Tiere. DA die Enten und andere Tiere die Lemna gerne verspeisen, entsteht auf diese Weise eine Nahrungskette und ein biologisches Gleichgewicht. Der Protein- und Kalorienreichtum der Lemna macht sie auch als Lebensmittel für den Menschen sehr interessant.

Die Lemna im Gartenteich

Lemna erheben sich kaum über die Wasseroberfläche und sie behindern damit andere Schwimmpflanzen nicht. Seerosenblätter zum Beispiel werden von den Lemna nicht bedrängt. Während Lemna im Frühjahr den Teich eher beschattet und sich das Wasser deshalb langsamer erwärmen kann als wenn die Sonne ungehindert auf den Teich scheinen könnte, wirken die Lemnapflanzen andererseits in Kaltwetterperioden wie eine Isolierschicht, so dass der Teich nicht so schnell auskühlt und die Wassertemperatur erhalten bleibt. Insgesamt mindern die Lemna damit also Temperaturschwankungen im Teich.

Während zum Beispiel Seerosen gerne höhere Wassertemperaturen haben, kann andererseits eine übermässige Erhitzung des Teiches anderen Pflanzen und Fischen Schaden zufügen. Wer kennt nicht die Bilder japsender Fische, denen aufgrund des zu warmen Wassers der Sauerstoff ausgeht. Vor allem im Sommer in Hitzeperioden sind die Lemna deshalb ein gutes Mittel, um den Teich zu kühlen.

Am besten ist es, wenn Sie im Gartenteich mehrere Lemnasorten kultivieren,
denn die verschiedenen Lemnaarten haben oft ganz unterschiedliche Eigenschaften
und Ansprüche. Ausserdem bietet so eine Lemna-Teichgemeinschaft einen
 abwechslungsreicheren Anblick.

Auf dem Foto sehen Sie eine Teichgemeinschaft von Lemna minor, der kleinen
Wasserlinse und Lemna gibba, der buckligen Wasserlinse

Die meisten Unterwasserpflanzen lieben zwar das Sonnenlicht und können deshalb durchaus in ihrem Wachstum behindert werden wenn ein Lemnateppich an der Wasseroberfläche treibt und das Sonnenlicht nur gefiltert in die tieferen Bereiche des Gartenteichs eindringen kann. Andere Pflanzen hingegen gedeihen besser, wenn sie nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sind. Dazu gehören etwa das Quellmoos, der Marimo-Moosball oder das Ulvophyceae-Gras. Diese Pflanzen gedeihen auch bei niedrigeren Wassertemperaturen.

Temperaturspitzen im Gartenteich sind auf jeden Fall zu vermeiden. in flachgründigeren Gartenteichen können die Temperaturen im Extremfall bis an die 30 Grad ansteigen, was vielen an unser Klima angepassten Pflanzen den Garaus mach

Lemna-Arten

Die Lemna gehören zu den Wasserlinsengewächsen, von denen es an die 40 verschiedenen Arten gibt. In Mitteleuropa findet man 5 verschiedene Lemnasorten:

Lemna minor,  die kleine Wasserlinse. Sie ist die am weitesten verbreitete Art in Mitteleuropa. Wie der Name schon sagt handelt es sich um eine sehr kleine Pflanze, die nur wenige Milimeter (2 - 3) grosse Schwimmblätter entwickelt.

Auf dem Foto sehen Sie Lemna minor im Gartenteich. Im Gegensatz zu manchen
Horrorbehauptungen muss man sich in der Regel keine Sorgen darum machen, dass
Lemna einen Gartenteich zuwuchert und nicht mehr unter Kontrolle zu bekommen ist.
Dies kann bestenfalls in einem sehr stark verschmutzen Gewässer passieren. Bei sauber werdendem Wasser bilden sich die Lemna von ganz alleine wieder zurück und
verschwinden manchmal sogar ganz, denn sie sind, wie gesagt, eine nahrhafte Nahrung
für pflanzenliebende Fische.

Lemna minor wächst ausgesprochen rasant und obwohl man vermuten könnte, dass Lemna minor von grossblättrigeren Lemnasorten verdrängt werden könnte, ist dies eher umgekehrt der Fall.  

Lemna trisulca,  die dreifurchige Wasserlinse. Die Lemna trisulca ist die einzige Lemnaart, die untergetaucht lebt, aber trotzdem noch nahe der Wasseroberfläche schwimmt. Die einzelnen Pflanzen verhaken sich miteinander und bilden so mit der Zeit dichte Polster. Obwohl Lemna trisulca viel weniger Wurzeln entwickelt als andere Lemnasorten, steht sie trotzdem in ihrem Vermehrungsdrang ihren Verwandten in Nichts nach.  Da sich die einzelnen Pflanzen aber verhaken und zu Pflanzteppichen zusammenwachsen, kann man sie leicht aus dem Teich entfernen wenn ihr Wachstum überhand nimmt.

Lemna gibba, die bucklige Wasserlinse. Lemna gibba unterscheidet sich von den anderen Lemnasorten durch ihr dreidimensionales Erscheinungsbild. Während die Schwimmblätter der meisten Lemnagattungen flach auf dem Wasser aufliegen, bildet Lemna gibba eine Aufwölbung, die wie ein kleiner Buckel aussieht. Sie entwickelt nur wenige Wurzeln, pro Blatt meist nur eine einzige und ist ein wenig größer als Lemna minor. Ansonsten unterscheidet sich diese Wasserpflanze im Verhalten und im Aussehen nicht wesentlich von der kleinen Wasserlinse.

Lemna minuta, die winzige Wasserlinse. Lemna minuta ist, wie der Name schon sagt,die kleinste Lemna-Sorte. Sie ist nur 1-2 Milimeter gross. Im Aussehen ähnelt sie der Lemna minor. Lemna minuta ist ein aus Nordamerika eingeschlepptes Wasserlinsengewächs. Lemna minuta ist etwas empfindsamer als die anderen Lemnaarten, denn sie liebt keine allzu frostigen Wintertemperaturen und auch ansonsten ist sie eher wärmeliebend. Finden sich auf einem Gewässer mehrere Wasserlinsenarten ein, dann wird die Lemna minuta meistens verdrängt. Auf jeden Fall wird Lemna minuta im Zuge der Klimaerwärmung zu den Krisengewinnlern zählen und sich in Deutschland weiter ausbreiten.

Lemna turionifera, die rote Wasserlinse. Wie der Name schon andeutet, entwickelt diese Wasserlinse kleine Blätter in verschiedenen Färbungen, die oft rötlich sind. Dazwischen finden sich aber auch viele Grünschattierungen. Die Pflanzen haben einen Durchmesser bis zu 4 Milimetern und ihre Schwimmblätter, die denen der Lemna minor ähneln, liegen flach auf dem Wasser auf. Die Lemna turionifera ist ebenfalls eine aus Nordamerika eingeschleppte Art, die aber weniger wärmebedürftig wie Lemna minuta ist und die es deswegen in den heimischen Gartenteichen leichter haben dürfte sich durchzusetzen. Ausserdem ist sie aufgrund ihrer Farbpalette natürlich eine interessantere Schmuckpflanze für einen Teich.

Pflege der Lemna

Wie schon angedeutet handelt es sich bei den Lemnaarten um eine ausgesprochen problemlose Pflanzenart, bei der der Gartenteichbesitzer eigentlich nichts zu tun hat, als diese Pflanzen in den Gartenteich zu setzen.  Als Schwimmpflanzen suchen sich die Lemna ihren Platz von ganz alleine.

Ausser im Winter können Sie die Lemna zu jeder Jahreszeit im Gartenteich einsetzen. Im Winter bilden die Lemna Winterknospen, die auf den Teichboden sinken, von wo aus sie im nächsten Frühjahr wieder nach oben steigen. Also auch wenn die Lemna augenscheinlich verschwunden sind, sind sie dennoch weiterhin im Teich präsent.

Normalerweise wird es nicht passieren, dass die Lemna ihren ganzen Gartenteich zuwuchern, denn dazu benötigen diese Pflanzen ein riesiges Nährstoffangebot, das sie bestenfalls in einer Kläranlage oder einem überdüngten Ententümpel vorfinden. Diese Bedingungen finden die Lemna höchstens im zeitigen Frühjahr vor, wenn totes Pflanzenmaterial im Laufe des Winters auf dem Teichgrund verfault ist oder wenn ein dicker Koi unbemerkt im Gartenteich verwest.  Die Lemna sind also eine sehr gute Gesundheitspolizei, die sich schnell vermehren, sobald das Nährstoffangebot im Teich anschwillt. Deswegen sollte man auch für den Notfall immer eine Portion Lemna im Gartenteich kultivieren. Wer in den Urlaub fährt währernd zu hause im Teich aufgrund der Sommerhitze ein paar Fische verendet sind, der weiss es zu schätzen, dass diese kleinen Aufpasser im Wasser schwimmen um schlimmeres zu verhindern. 

Wer wirklich einen dauerhaften Groß-Bestand von Lemna in seinem Teich züchten will, der muss das Wasser schon deutlich und regelmässig düngen. Ansonsten sollte man der Natur seinen Lauf lassen, denn durch die Lemna-Pflanzen pegelt sich die Wasserqualität von ganz alleine ein.

In den Kathastrophenfällen, in denen sich Lemna explosionsartig vermehrt, sollte man jedoch den Bestand reduzieren, indem man ihn mit einem Netz abfischt. So kann man die Biomasse abschöpfen und hat nach dieser Aktion wieder klares Teichwasser.

Lemna als Algenfeind

Grundsätzlich sind alle Lemna-Arten gleichermassen dafür geeignet, einen Gartenteich von Algen zu befreien. Lediglich Lemna minuta ist als Algenkiller eine schlechtere Wahl, da diese Lemnasorte vergleichsweise hohe Temperaturen benötigt um sich optimal zu vermehren. Da die Vermehrung der Algen jedoch bereits bei geringen Plusgraden einsetzt, haben diese gegenüber der Lemna minuta dann im Frühjahr einen Wachstumsvorsprung. Die anderen Lemnaarten haben dieses Problem nicht und sie steigen meist im März bereits vom Teichgrund nach oben und beginnen sich zu vermehren. Auf diese Weise kann man eine Algenblüte im Frühjahr vermeiden.

Die Lemna wirken auf verschiedene Weise einem Algenbewuchs entgegen. Einerseits nehmen sie den Algen die Nährstoffe, andererseits beschatten sie den Teich und rauben den Algen damit das Sonnenlicht. Das Argument, dass die Lemna durch die Beschattung des Teiches auch den anderen Unterwasserpflanzen das Licht rauben würden sticht nicht, denn zu diesem Zeitpunkt, im März und April, dümpeln fast alle Unterwasserpflanzen noch lustlos vor sich hin was die Wachstumsfreude anbelangt. Am Licht kann es kaum liegen, denn im April steht die Sonne bereits so hoch wie im Hochsommermonat August. Es liegt vor allem an den Wassertemperaturen, dass die übrige Pflanzenwelt noch nicht in Gang kommt. Vor diesem Hintergrund schadet die Beschattung des Teiches im frühen Frühjahr durch die Lemna nur den Algen, denn die Erwärmung des Gartenteiches wird kaum behindert.

Ein weiterer Grund, weshalb die Lemna sehr gut als Algenkiller geeignet sind ist,  dass es sich um sehr einfache Pflanzen handelt. Während höher entwickelte Pflanzen oft einen genauen Mix an Nährstoffen und PH-Wasserwerten benötigen um zu gedeihen, sind die Lemna wesentlich anspruchsloser. Sie sind fast genau so einfach strukturiert wie die Algen, die bei fast jedem Wasserwert und Nährstoffangebot gedeihen können. Der Einsatz im Wasser verschmutzer Kläranlagen und das gute Wachstum der Lemna in überdüngten Ententeichen , in denen kaum eine andere höher entwickelte Unterwasserpflanze gedeihen kann, beweist, dass die Lemna praktisch die gleichen Umweltbedingungen lieben wie die ungeliebten Algen und sie deshalb ein optimales Antialgenmittel darstellen.

Ist der Einsatz der Lemna beendet, ist das Teichwasser wieder klar und sauber und sind die lästigen Algen, zum Beispiel Grünalgen und Fadenalgen wieder verschwunden,  dann kann man auch einen Teil der Lemna mit einem Netz abfischen und damit die Biomasse und die darin enthaltenen Nährstoffe aus dem Teich entfernen. Normalerweise ist dies aber nicht unbedingt nötig, denn die Lemnapopulation bildet sich in der Regel wieder von ganz alleine zurück und die dadurch wieder freigegebenen Nährstoffe werden im Laufe des Sommers von der übrigen Unterwasserpflanzenwelt aufgenommen.

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