Winterharte Kakteen Anzucht aus Samen

Die meisten winterharten Kakteenarten lassen sich in der Regel problemlos aus Samen ziehen. Die Anzucht von Kaktussamen ist während des gesamten Jahres im Haus möglich, allerdings sollte man bedenken, dass Kakteensamen Lichtkeimer sind und es daher von Vorteil ist, wenn Sie Monate wählen, in denen ausreichend Sonnenlicht zur Verfügung steht. Mit Zusatzbeleuchtung eignen sich natürlich auch die Monate November bis Januar für eine Anzucht.

Die Kakteensamen sollten Sie zunächst einmal stratifizieren, indem Sie sie für ungefähr einen Monat  in den Kühlschrank legen. Dabei sollten die Samen ruhig Temperaturen von einigen Minusgraden ausgesetzt werden. Die Stratifikation erhöht die Keimwilligkeit der Samen der winterharten Kakteen.

Anschliessend kommen die Kakteensamen in ein geeignetes Substrat. Hierzu gibt es spezielle Anzuchterde für Kakteen, doch kann man auch genau so ein eigenes Substrat zusammenstellen. Vor allem sollte das Anzuchtsubstrat möglichst keimfrei und nährstoffarm sein. Ausserdem ist eine hohe Wasserspeicherkapazität von Vorteil. Nährstoffe in der Anzuchterde sind nicht notwendig, denn alle Anfangsnährstoffe die die Kakteen brauchen, befinden sich in den Samenkörnern.

Geeignet zur Anzucht von Kakteen aus Samen ist beispielsweise reiner Sand. Um ihn keimfrei zu bekommen, können sie ihn vorher erhitzen, etwa im Backofen bei 200 Grad, und damit alle Keime und Bakterien abtöten. So ist sichergestellt, dass die Kakteenkeimlinge später nicht von Schimmelpilzen oder anderen Schädlingen angegriffen werden. Als Substrat eignen sich auch Perlite, Torf oder feines Katzenstreu, die gegenüber Sand den Vorteil haben, dass sie Wasser besser speichern können. Oft werden auch Kokosfasern als Anzuchtsubstrat empfohlen.

Aber man kann auch normale Gartenerde verwenden, diese notfalls sieben, damit ein feines Anzuchtsubstrat entsteht und es keimfrei machen  indem man es erhitzt. In der Natur fallen die Kakteensamen allerdings ja auch nur auf einen ganz normalen Boden der nicht speziell vorbehandelt wurde. Doch wird man bei natürlichen Umgebungsbedingungen eine größere Ausfallquote bei den Sämlingen bekommen als wenn man gründlicher vorgeht. Das Substrat sollten Sie anfeuchten, am besten mit einer Sprühflasche, damit sich keine Klumpen bilden und die Feuchtigkeit gleichmässig verteilt wird.  Anschliessend streuen Sie die Kakteensamen ins Substrat ein.

Da die Kakteensamen Lichtkeimer sind, dürfen sie diese allerdings nicht mit Erde bedecken, sondern sie drücken die Samen nur leicht an. Kakteensamen keimen normalerweise recht schnell, denn im natürlichen Lebensraum der winterharten Kakteen gibt es nicht oft günstige Gelegenheiten zum keimen und Regenperioden in der Wüste sind auch meist von nicht allzu langer Dauer, so dass alles recht schnell gehen muss.  Zum Keimen lieben es die Samen hell, warm und feucht. Daher bietet eine flache Schale, die man auf die Fensterbank stellt und mit einer Glasscheibe abdeckt, optimale Keim- und Wachstumsbedingungen. Hin und wieder muss man die Schale lüften oder gleich einen Spalt offen lassen. Gelegentlich muss das Substrat auch besprüht werden, damit es feucht bleibt. Man kann die Anzuchtschale, so sie denn ein Loch auf der Unterseite besitzt, in einen Untersetzer stellen und die Anzuchtschale über diesen Untersetzer von unten bewässern. Die Feuchtigkeit durchdringt dann schonend das ganze Substrat.

Sobald die Kakteensamen keimen und sich kleine Pflänzchen gebildet haben, kann man die Feuchtigkeit reduzieren. Dann schadet es den Pflanzen auch nicht, wenn sie einmal ein paar Tage trocken stehen. Die meisten Opuntienarten und auch Echinocereus bilden recht große und ausdauernde Jungkakteen die schnell wachsen. Die Jungkakteen sollten sie mehrere Monate lang in ihrer Keimschale verbleiben lassen, allerdings sollte die Glasscheibe nach der Keimung natürlich abgenommen werden, denn die Kakteen sind keine Tropenpflanzen.

In den ersten Lebensmonaten brauchen die Kakteen trotzdem regelmässig Feuchtigkeit, ehe sie sich zu den ausgesprochenen Trockenkünstlern entwickeln wie wir sie kennen. Doch auch in diesem jungen Lebensstadium sind die winterharten Kakteen natürlich bereits widerstandsfähiger als andere Pflanzenkeimlinge gegenüber Trockenheit, denn sonst könnten sie in den wüstenähnlichen Klimaten kaum überleben und gross werden.  Nach der Keimung muss man im Laufe der Wochen und Monate das Substrat, so es denn vollkommen nährstoffarm war, nach und nach mit Düngemitteln anreichern, wozu man Gartenerde aufstreuen kann oder aber speziellen Kakteendünger verwendet.

Zwischen grobkörnigem Sand - einem sehr guten Anzuchtsubstrat für die Samen der winterharten Kakteen - recken sich die wenige Wochen alten Kakteenpflänzchen in die Höhe.

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