Teichlebermoos (Riccia fluitans)

Kategorie: Unterwasserpflanze Wassertiefe 1 cm - 500 cm  keine Blüten

Das Teichlebermoos im Gartenteich

Das Teichlebermoos oder Wasserlebermoos  ist eine der beliebtesten Aquarienpflanzen. Wie aber der Name schon sagt, ist das Teichlebermoos auch sehr gut für den Gartenteich geeignet. Das Teichlebermoos wächst sternförmig und die einzelnen Pflanzen verhaken sich ineinander, so dass dichte Unterwasserpolster aus Riccia fluitans entstehen. Aufgrund dieses Aussehens nennt man es unter anderem auch Sternlebermoos. Trotz dieses schönen Namens ist das Teichlebermoos selbst keine sonderlich attraktive Pflanze im Gartenteich.

Das Teichlebermoos bildet zwar Sporen, blühen tut es aber nicht. Im Gartenteich macht das Teichlebermoos einen filzigen und krautigen Eindruck. Ausserdem bleiben oft Schmutzstoffe, Blätter oder andere in den Teich hineinfallenden Dinge in den engmaschigen Teichlebermoospolstern hängen.

In einem Aquarium unter kontrollierten Bedingungen, zum Beispiel am Boden mit einem Netz fixiert und von den Aquarienlampen beleuchtet, kann das Teichlebermoos andererseits einen ansehnlichen Eindruck vermitteln.

Die normalerweise Y-förmig aussehenden Pflanzensprossen der Riccia fluitans
verhaken sich gegenseitig so ineinander, dass der Eindruck einer sternförmigen
Struktur entsteht. Daher hat das Teichlebermoos unter anderem noch den Namen
"Das untergetauchte Sternlebermoos".

Die Einzelpflanzen verzahnen sich so eng ineinander, dass man sie nicht mehr auseinander halten kann.

Pflege und Ansprüche des Teichlebermoos

Obwohl ein weiterer Name dieser Unterwasserpflanze flutendes Teichlebermoos lautet, liebt das Teichlebermoos keine besonders grossen Wasserbewegungen und Strömungen. Am liebsten siedelt es im ruhigen Flachwasserbereich, wo es mit der Zeit ausgedehnte Pflanzenteppiche bildet.

Da es sich hauptsächlich vegetativ vermehrt und sich die Pflanzensprossen in alle Richtungen verzweigen, kann man sich ausrechnen, dass das Teichlebermoos sich bei geeigneten Bedingungen sehr stark vermehren kann.

Was die Lichtverhältnisse anbelangt, ist das Teichlebermoos sehr anspruchslos. Es handelt sich um eine typische Schattenpflanze, die auch dort noch sehr gut gedeihen kann, wo für andere Pflanzen die Lichtverhältnisse zu ungünstig sind.

Das Teichlebermoos ist winterhart und anspruchslos, was die Wasserqualität und die Nährstoffversorgung anbelangt. Normalerweise treiben die Polster auf der Teichoberfläche umher und siedeln sich bevorzugt an ruhigen und strömungsarmen Plätzen an, deshalb ist das Teichlebermoos keine pflegeintensive Unterwasserpflanze.

Das Teichlebermoos ist eine sehr robuste Pflanze und sollte der Sumpfteil des Gartenteiches einmal trocken fallen, so überlebt das Teichlebermoos dies meist problemlos. Selbst vollkommen ausgetrocknetes Teichlebermoos erholt sich, wenn es wieder mit Wasser in Berührung kommt. In diesem Tockenzustand kann das Teichlebermoos sogar mehrere Monate lang ausharren. Als Unterwasserpflanze ist das Teichlebermoos ausserdem ein sehr guter Sauerstoffproduzent für die Fische und wie man aufgrund der schwamm- und polsterartigen Struktur des Teichlebermooses schon vermuten kann, ist es eine beliebte Ablaichpflanze für die Fische. Ausserdem bilden sich im Teichlebermoos ständig Kleinstlebewesen, sogenannte Infusorien, die der Fischbrut als Nahrung und Versteckmöglichkeit dienen.

Vorteile und Nachteile des Teichlebermooses im Teich

Das Teichlebermoos ist aufgrund seines starken Vermehrungsdranges  ein weiterer guter Kandidat im Kampf gegen Algen. Das Teichlebermoos und die Algen haben die gleiche Nahrungsgrundlage, daher  ist das Teichlebermoos ein direkter Nahrungskonkurrent für die Algenpflanzen im Gartenteich. Da die Riccia-fluitans-Polster ausserdem meist direkt an der Teichoberfläche treiben, wird darüber hinaus der Teichgrund beschattet, so dass den Algen das zur Photosynthese notwendige Sonnenlicht geraubt wird.

Das Teichlebermoos kann so dick werden dass es schon erstaunlich ist, wie die unteren Schichten
von Riccia fluitans noch ausreichend Sonnenlicht erhalten um Photosynthese betreiben zu können.
In dem dichten Geflecht von Pflanzen leben Millionen von Kleinstlebewesen, die vor allem den
Jungfischen reichhaltig Nahrung bieten.

Riccia fluitans ist meistens hellgrün, es kann aber, je nach Wasserbedingungen und dem Nährstoffangebot,  verschiedene Grünfärbungen ausbilden.

Aufgrund der Tatsache, dass das Teichlebermoos recht dicke Polster bilden kann und das Licht gleich in mehreren Pflanzlagen abgeschirmt wird, kann diese Pflanze natürlich den anderen Unterwasserpflanzen Schaden zufügen. Das Teichlebermoos kann auch noch unter sehr ungünstigen, sprich dunklen, Lichtverhältnissen gedeihen, so dass selbst die untersten Schichten der Teichlebermoospolster noch ausreichend mit Sonnenlicht versorgt werden. Tiefer liegende Unterwasserpflanzen haben dann natürlich keine Chance mehr ausreichend Photosynthese betreiben zu können.  Dadurch ist das Teichlebermoos für einen flächendeckenden Bewuchs des Gartenteiches ungeeignet, etwa im Gegensatz zu Lemna, die nur eine dünne Pflanzenschicht auf der Teichoberfläche bilden und so noch etwas Licht für die übrige Unterwasserwelt passieren lassen.

Mit Riccia fluitans wird man also die Algen los, doch kann das Gleiche auch für die übrige Unterwasserpflanzenwelt gelten. Am besten plaziert man daher Riccia fluitans im Flachwasser- und Sumpfbereich des Teiches, oder man setzt gleich noch einige verschiedenartige Lemna dazwischen.

Das Teichlebermoos findet im Flachwasserbereich  des Gartenteiches optimale Wachstumsbedingen vor, zumindest in der wärmeren Jahreszeit und kann anderen Pflanzen nicht schaden und trotzdem seinen Dienst verrichten. Ein Problem entsteht dann erst in der kalten Jahreszeit, denn das Teichlebermoos möchte im Winter in etwas tieferes Gewässer absinken (was es von ganz alleine tut ohne menschliches Zutun), um hier in der 4-Grad-Wasserzone die Frostperiode zu überstehen. Also sollte man im Herbst aus dem Flachwasserbereich einige Teichlebermoospolster in tieferes Gewässer umsiedeln. Im Frühjahr taucht das Teichlebermoos mit neuen Trieben aus dem Teichgrund wieder nach oben.

Leider hat das Teichlebermoos keine Haftorgane wie manche anderen Unterwasserpflanzen, wie beispielsweise das Unterwassergras (Ulvophyceae -Gras) oder das Quellmoos, die auf Steinen oder am Teichgrund festwachsen und ausgedehnte Unterwasserwiesen bilden. Da das Quellmoos und das Unterwassergras auf dem Teichboden wachsen,  wirken sie gegen Algen ohne den Teich zu stark zu beschatten. Ein weiterer Vorteil von Quellmoos und Unterwassergras gegenüber Riccia ist, dass Sauerstoffbläschen, die von allen diesen Pflanzen reichhaltig gebildet werden, beim Quellmoos und dem Unterwassergras durch den gesamten Teich hindurch an die Wasseroberfläche steigen und damit das Teichwasser mit Sauerstoff anreichern, während das Teichlebermoos den Sauerstoff direkt an der Wasseroberfläche abgibt und der Sauerstoff damit weniger Zeit hat um mit dem Teichwasser eine Wechselwirkung einzugehen.

Riccia fluitans kann man höchstens mit Schnüren oder einem Drahtgitter am Untergrund fixieren, was im Aquarium manchmal gelingt, in Gartenteichen aber schwieriger zu bewerkstelligen ist. Durch andere Pflanzen, die Fische oder Strömungen  lösen sich die Riccia-Polster allzu leicht ab. Erstens sind die Teichlebermoospolster leichter als Wasser, zweitens ist der Zusammenhalt doch nicht ganz so fest zwischen den Pflanzen, so dass immer wieder Einzelstücke abreissen können, wenn das Netz nicht feinmaschig genug ist.

Das Teichlebermoos bildet manchmal Lebensgemeinschaft mit anderen Schwimmpflanzen, wie beispielsweise den Lemna-Sorten. Da die Lemna noch schnellwüchsiger sind als das Teichlebermoos kann es passieren, dass die Lemna das Teichlebermoos mit der Zeit verdrängt. 

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