Quellmoos (Fontinalis antipyretica)

Beide Moosarten sind sich also ausgesprochen ähnlich. Ein weiterer Grund, wieso das Javamoos das Quellmoos verdrängt hat ist wohl auch, weil die Aquariengrössen oft sehr klein sind und das feinere, kleine Javamoos besser in solche Aquarien passt, als das größer wüchsige Quellmoos. Doch das ist wohl eine reine Geschmacksache, denn beim Javamoos sind die Laubmoosblätter so klein, dass man sie bestenfalls unter der Lupe entdeckt, während sich das Quellmoos mit schönen sattgrünen Blättern schmückt.  Ein weiterer Nachteil des Javamoos ist, dass es meist so dicht wächst, dass es den Blick auf die Fische im Aquarium verhindert oder es sogar den Schwimmraum größerer Fische unverhältnismässig stark einschränkt.

Da Quellmoos ein sehr guter Sauerstoffproduzent ist, kann man sich bei einem geringen Fischbesatz sogar eine Sauerstoffpumpe sparen. Ausserdem vertilgt das Quellmoos viele Schad- und Nährstoffe, indem es diese in Pflanzenmasse umsetzt. Wenn es zu stark wächst, dann muss man das Quellmoos natürlich hin und wieder etwas ausdünnen.

Auf diesem Foto sehen Sie Quellmoos in einem Warmwasseraquarium (24 Grad). Der Bildausschnitt hat eine Länge von 1,50 Metern. Im Aquarium befinden sich Gupys, Welse,  Platys und ein paar Neonfische. Das Quellmoos hat das Aquarium mit einem lichten Unterwasserdickicht ausgefüllt, in dem sich Höhlen und Versteckmöglichkeiten für die Fische gebildet haben. Quellmoos ist als Aquarienpflanze auch sehr gut für Barsche geeignet, die oft gerne Pflanzen entwurzeln oder gar ganz auffressen. Bei dem hartlaubigen und schnellwüchsigen Quellmoos geraten auch Barsche bald an das Ende ihrer Zerstörungswut.

Quellmoos ist eine sehr nützliche Ablaichpflanze für Aquarienfische. Zwischen den belaubten Stängeln streifen die Fische gerne ihre Eier ab. Im Quellmoos bilden sich zudem Infusorien, Kleinstlebewesen aller Art, zum Beispiel Räder- und Pantoffeltierchen, die den Jungfischen als leckere Nahrung dienen. Ausserdem bietet das Quellmoos gute Versteckmöglichkeiten für die Fischbrut.

Quellmoos im Aquarium einsetzen

Quellmoos ist sehr gut dazu geeignet, den Filter oder die Pumpe des Aquariums mit einem Pflanzenteppich zu verbergen und dem Aquarium damit einen natürlichen Look zu verleihen. Da das Quellmoos Haftorgane besitzt wie das Javamoos, müssen Sie es nur an der Stelle fixieren, an der Sie einen Bewuchs mit Quellmoos wünschen. Hierzu nehmen Sie am besten eine Schnur oder Sie beschweren das Quellmoos mit einem Stein. Positiv ist, dass das Quellmoos an der Aquarienscheibe nicht haftet, denn ein paar winzige Unebenheiten braucht es, genau wie das Javamoos, um sich fest zu halten. Dem Quellmoos schadet es nicht wenn es mit einem Stein beschwert wird, aus allen Pflanzenteilen wachsen wieder neue Ausläufer heraus.

Auf dem oberen Aquarienfoto wurde eine kleine Portion Quellmoos einfach ins Wasser gelegt. Da es schwerer als Wasser ist, sinkt es auf den Aquarienboden und breitet sich in alle Richtungen aus. Dabei wächst es an geeigneten Stellen, wie Holz oder Steinen fest. Ganz genau wie Javamoos. Sie sehen auf dem Foto, wie sich das Quellmoos ohne weiteres Zutun im Laufe weniger Monate entwickelt hat.

Quellmoos hat keine Wurzeln die ihm zur Nahrungsaufnahme dienen. Alle Nährstoffe die das Quellmoos benötigt, holt es sich aus dem Wasser des Aquariums. Die Pflanze hat auch kein stützendes Pflanzengerüst mit diversifizierten Blättern und Stängeln. Man kann es also nicht im Aquarienboden einpflanzen, die eingegrabenen Teile würden verfaulen.

Haltung des Quellmoos im Aquarium

Normalerweise ist das Quellmoos eine Schattenpflanze, es gedeiht also auch unter schwierigen Lichtverhältnissen. Im Aquarium sollte man meinen, dass dort das Lichtangebot für das Quellmoos zu hoch ist. Aber das Quellmoos gedeiht auch in der Natur im Sommer bei 14-stündigem Sonnenschein in der prallen Sonne im Teich. Mit diesem Lichtangebot können die normalen Aquarienlampen nicht mithalten. Der Winter wiederum mit eingeschränkten Lichtverhältnissen und niedrigen Temperaturen ist auch für das Quellmoos ein Überlebenskampf, den es sich in einem Aquarium gerne erspart. Das Quellmoos braucht keine Winterruhe um gut gedeihen zu können, wie andere Pflanzen. Quellmoos ist sehr einfach gestrickt,  etwa wie eine Alge. Es blüht nicht, ist nicht weiter diversifiziert und aus seinen Stängeln wachsen immer neue Ableger. Sogar aus scheinbar toten Pflanzenteilen können wieder neue Triebe spriessen.

Quellmoos ist sehr anpassungsfähig und seine Anpassungsstrategie ist oft recht einfach. Wenn Sie eine Portion Quellmoos im Winter aus Ihrem Gartenteich holen und in Ihr Aquarium schmeissen, dann bekommt das Quellmoos einen Schock, es kann sich nicht schnell genug an die neue Umgebung anpassen und verfärbt sich (in so einem Fall meistens, aber nicht immer), bräunlich. Es kann sogar ganz absterben. Aber aus den braunen Quellmoostrieben wachsen sehr schnell neue, grüne Quellmoospflanzen heraus, die wunderbar an die neue Umgebung angepasst sind. In so einem Fall muss man nur aufpassen, dass man nicht zu viel Quellmoos in das Aquarium gibt, denn sonst würde das Wasser schlecht werden. Aber ohnehin weiss jeder Aquarianer, dass man bei allen Lebewesen die man in das Aquarium einsetzt, zuvor eine Temperaturanpassung vornehmen sollte.

Das Quellmoos benötigt ansonsten keinerlei Pflege oder Zusatzdünger. Im Aquarium sind zumeist genügend Nährstoffe vorhanden. Da seine Blätter recht hart sind,  wird es im Gegensatz zu anderen Unterwasserpflanzen, von den Fischen und sogar den Schnecken meist in Ruhe gelassen. Und sollte sich doch einmal ein Fisch über einen Quellmoosstängel hermachen, so schadet dies weder dem Aussehen der Pflanze noch seiner Vitalität.

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